Nur 7 Monate nach den Deutschen Meisterschaften Staffel und Mannschaft in Groß Döhren lud der MTK Bad Harzburg vom 4.-6. April erneut zu einem hochkarätigen DM Wochenende nach Clausthal ein. Ursprünglich sollten es „nur“ ein Bundesranglistenlauf und die Bestenkämpfe Mannschaft sein. Kurzfristig sprang das erprobte Organisationsteam um Eike Bruns aber auch noch für die zurückgegebene DM Sprint und Sprintstaffel ein und konnte eine Bitte des ADH nicht ausschlagen, auch noch die Deutsche Hochschulmeisterschaft Einzel und Staffel auszurichten. So kam es dann zu einer Konzentration von vier Deutschen Meisterschaften in nur 48 Stunden, die nicht nur den Teilnehmern körperlich viel abverlangte, sondern auch für Stress bei den Organisatoren sorgte.
Zentraler Austragungsort war die Bergstadt Clausthal, deren TU heuer ihren 250. Geburtstag feierte und am Samstag mit dem Campus Feldgrabengebiet und der Mensa als WKZ eine äußerst passende Austragungsstätte für die DM Sprint und Sprintstaffel bot, nachdem am Freitag Abend bereits die DHM Staffel als Prolog gestartet wurde.
Der Einzelsprint führte die Bahnen zunächst durch die alte Bergstadt bevor es auf dem Campus noch einmal kurz und knackig bergan auf die Zielgerade vor der Mensa ging. Mit zusätzlichen künstlichen Sperren hatten die Bahnleger dafür gesorgt, dass auch die Routenwahl nicht zu kurz kam. Auf das Podium der Sprint DM, das auch gleichzeitig als Deutsche Hochschulmeisterschaft gewertet wurde, schafften es die beiden Seesener Birte Friedrichs als 6. in der Damenelite und Ole Hennseler als Vierter bei den Herren. Weitere Goldmedaillen für niedersächsische Vereine gewannen Constantin Freudenfeld (TSV Worpswede, H14), Troj Gunnarsson (MTK Bad Harzburg, H16), Ivana Knaupova (Braunschweiger MTV, D45), Horst v. Gaza (OLV Uslar, H65) und Günter Gohde (TK Hannover, H85). Silber ging an Anna Weigert (TV Jahn Wolfsburg, D18), Arne Kristensen (SC Klecken, H65), Antje und Udo Sobczak (Braunschweiger MTV, D70 u. H70) sowie Dieter Conrad (MTK Bad Harzburg, H80). Darüber hinaus gibt es noch Bronzemedaillen zu vermelden für Jule Weigert (TV Jahn Wolfsburg, D18), Konstantin Lorenz (SV Hildesia Diekholzen, H12), Ingrid Müssen (SuS Vehrte, D70), Birgitt Michel (TV Jahn Wolfsburg, D75) und Hans Christian Strib (SC Klecken, H75).
Nach einer kurzen Pause und Stärkung in der Mensa fiel am Samstag Nachmittag der Startschuss für den Massenstart der Sprintstaffeln durch die offenen und schnell belaufbaren Institutsgelände des Feldgrabengebiets. Auch dort galt es, Sperrgebiete und künstliche Hindernisse zu beachten und bei einigen Posten anhand der Postenbeschreibung zu erkennen, ob der Posten auf der oberen oder unteren Ebene lag. Den Sieg in der Hauptklasse DH19 ließ sich der MTV Seesen nicht nehmen. Startläuferin Katharina Linke und Till Buchberger hielten den Kontakt zur Spitze, bevor die erfahrenen Nationalkaderläufer folgten. Ole Hennseler mit ordentlich Wut im Bauch über die am Vormittag nur um zwei Sekunden verpasste Bronzemedaille schloss schnell zur Spitze auf, und Birte Friedrichs lief auf der Schlussstrecke dann einen 8-Sekundenvorsprung vor den Staffeln vom USV TU Dresden und der OLG Regensburg heraus.
Für die Bestenkämpfe Mannschaft griff der ausrichtende MTK Bad Harzburg auf das ortsnahe Gelände an der Skirollerstrecke der Arnd-Peiffer-Arena zurück. Die Karte der LM Langdistanz 2022 wurde dafür eigens erweitert und bot noch erfreulich viel klassischen Harzer Fichtenhochwald und nur wenig Borkenkäferschäden.
Aus niedersächsischer Sicht schlugen sich hier besonders gut die Mannschaften H14T vom SV Hildesia Diekholzen (Katharina Lorenz, Konstantin Lorenz, Levi Joe Brauer) und D18T vom TV Jahn Wolfsburg (Anna Weigert, Jule Weigert, Rut Stark), die jeweils die Silbermedaille in ihrer Kategorie gewannen.
Jens Struckmann