Feuerwerk der Turnkunst: Interview mit Rick Jurthe

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Rick Jurthe, alias Ryk, ist seit Jahren musikalischer Leiter des „Feuerwerk der Turnkunst“. Die meisten Stücke im Stil von Alternative Pop stammen aus seiner Feder. Auch bei der Connected Tournee 2019 wird er das Publikum mit seinen eingängigen Rhythmen wieder begeistern. Das gelang ihm schon mit seinem eindrucksvollen Auftritt beim Vorentscheid des „Eurovision Song Contest“ (ESC), bei dem er mit seinem künstlerischen und sehr persönlichen Song „You and I“ einen sehr guten dritten Platz erreichte. Diesen Song wird er bei Connected live präsentieren und das „Feuerwerk“ darüber hinaus mit seinem Soundtrack mehr denn je wie aus einem Guss erscheinen lassen. Warum Rick Jurthe froh ist, nicht ins Finale gekommen zu sein und wer eigentlich „Ryk“ ist, hat er im Gespräch verraten.

Rick, was verbirgt sich hinter Deinem Künstlernamen „Ryk“ (ausgesprochen: Rük)?
Der Name Ryk entspricht der skandinavischen Schreibweise meines Vornamens. Beide sind sich sehr ähnlich, weshalb einige Menschen, die mich bisher nur als Rick kannten, damit Schwierigkeiten haben. Für mich war es aber wichtig, dass ich einen Künstlernamen habe, der für das Projekt, für mich als Sänger steht und das, was ich tue, nach außen darstellt. Ryk ist der Künstler, der auf der Bühne steht, Rick Jurthe ist hingegen die Privatperson, der Produzent und Komponist, der hinter den Kulissen agiert.

Was ist Dir in der jeweiligen Rolle besonders wichtig?
Als Ryk inszeniere ich mich als Sänger auf der Bühne, mache dort ausschließlich meine Musik – eine Leidenschaft, die ziemlich künstlerisch ist und nicht unbedingt dem Mainstream entspricht. Als Rick Jurthe habe ich hingegen auch schon Schlagersongs komponiert, etwas, was nicht in die Ryk-Welt passen würde. Solche Sachen sind dann eher ein Job, machen mir aber trotzdem großen Spaß und helfen mir dabei, mich weiterzuentwickeln.

Welche Vorteile ziehst Du aus dieser großen musikalischen Vielseitigkeit, vor allem für das Feuerwerk der Turnkunst?
Ich schreibe verschiedene Genres, muss flexibel auf die Acts, für die ich schreibe, reagieren und sie bedienen können. Die Vielseitigkeit ermöglicht mir, mein Bauchgefühl entscheiden zu lassen und hilft mir, innovativ zu denken. So kann ich einem Song auch mal eine ungewöhnliche Richtung geben. Das ist in diesem Jahr bei Connected besonders wichtig, weil wir so viele unterschiedliche Bewegungskulturen in der Show miteinander vernetzen wollen. Um darauf eingehen zu können, höre ich viele unterschiedliche Musikstile. Aber auch die Stille ist mir sehr wichtig, um in meinem Kopf neuen Raum für Kreativität zu schaffen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass ich die Zeit für andere Projekte habe, sie geben mir Inspiration für das „Feuerwerk“.

Vor wenigen Wochen fand das Finale des ESC in Lissabon statt. Wie war es für Dich, beim Vorentscheid im Februar auf dem dritten Platz zu landen?
Mir war von vornherein klar, dass ich mit meiner Art der Musik nicht die größten Chancen habe, den Vorentscheid zu gewinnen. Aber ich wollte mir treu bleiben und meine Musik machen. Für den ESC müssen Song und Präsentation zwar besonders, beides darf aber nicht zu ungewöhnlich sein. Die Menschen wollen sich nicht mit der Art der Musik beschäftigen, sondern sie muss einfach ins Ohr gehen. Das war bei meinem Song „You and I“ nicht so einfach.

Du warst bis zu Deinem Fernsehauftritt im Vergleich zu den anderen Kandidaten ein eher unbekannter Sänger. Was hat sich seitdem verändert?
Durch den ESC haben sich für mich viele Türen geöffnet, ich habe sehr viel positives Feedback bekommen. Unter anderem wurde ich von Conchita Wurst angesprochen, die von meinem Auftritt total begeistert war. Inzwischen arbeiten wir an einem gemeinsamen Projekt – ich kann das immer noch kaum glauben. Auch andere großartige Künstler wollen plötzlich mit mir zusammenarbeiten. Das Ganze bleibt aber im Rahmen, so dass ich auf jeden Fall noch das „Feuerwerk“ machen kann, das mir sehr am Herzen liegt. Deshalb bin ich eigentlich froh, den ESC-Vorentscheid nicht gewonnen zu haben. Dann hätte ich mich bis Mitte Mai um nichts anderes als Pressetermine und die Vorbereitung auf das Finale beschäftigen können.

Du hast gesagt, dass Du zwischen Job und Leidenschaft unterscheidest. Was ist das Feuerwerk der Turnkunst für Dich? Job oder Leidenschaft?
Meine Leidenschaft ist das Schreiben und das Produzieren. Beim „Feuerwerk“ kann ich mich mit einer Geschichte befassen und mich verwirklichen. Meine Ideen werden ernst genommen. Bisher war für mich nichts besser, als für artistische und akrobatische Darbietungen die Musik zu schreiben. Deshalb ganz klar: Das „Feuerwerk“ ist für mich Leidenschaft – ohne kann ich es mir für die nächsten Jahre gar nicht vorstellen.

Worauf dürfen wir uns ab dem 29. Dezember freuen?
Die Show wird ein regelrechter Karneval der Kulturen. Multikulturell war das „Feuerwerk“ ja schon immer, aber dieses Mal werden wir interessante Kontraste von unterschiedlichen Bewegungs- und Musikkulturen haben. So zum Beispiel die Dancefloor Destruction Crew mit ihrer bayrischen Lederhosennummer und Circolombia. Deshalb wird die Show dieses Mal weniger mystisch, sondern sehr vielfältig. Es wird ein großes Fest der Freude am Leben und der Gemeinschaft. Eine lebensfrohe, fröhliche, nach vorne weisende Show. Ich bin gespannt und freue mich sehr auf Connected.

Tickets und Infos:

www.feuerwerkderturnkunst.de

Foto: (Copyright: TSF GmbH)

Autor: Das Gespräch führte Heike Werner.

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