„Korbball ist einfach ein cooler Sport“
Region zeichnet Sabine Hillbrecht aus Ingeln-Oesselse für ihr unermüdliches Engagement aus
Von Daniel Junker
Ingeln-Oesselse / Hannover. Sie engagiert sich aufopferungsvoll für den Korbball-Sport: Seit 1979 ist Sabine Hillbrecht im TSV Ingeln-Oesselse aktiv, seit 1986 trainiert sie dort Kinder und Frauen. Die 58-Jährige ist zudem seit über 20 Jahren Referentin für das Wettkampfwesen im Bezirk und engagiert sich seit 1995 im Korbball-Lehrstab Niedersachsen.
Für ihr Engagement wurde Sabine Hillbrecht jetzt im Haus der Region zusammen mit 34 Ehrenamtlichen von der stellvertretenden Regionspräsidentin Michaela Michalowitz ausgezeichnet. „Ehrenamtliches Engagement ist von unschätzbarem Wert für das Gemeinwohl“, betonte Michalowitz. Auch Bürgermeister Kai Eggert (parteilos) gratulierte der Laatzenerin.
In den Sport investiert Sabine Hillbrecht viel Zeit. „Mir macht das einfach total Spaß“, sagt sie. Das Umfeld im Korbball mit den Kindern, Eltern sowie den Verantwortlichen anderer Vereine und Verbände sei wie eine große Familie: „Jeder kennt jeden.“ Es sei ein schönes Gefühl, Wissen zu vermitteln und Erfahrungen weiterzugeben. „Es ist doch toll, wenn die Kinder auf einmal Dinge können, die sie vorher nicht konnten.“ Um Medaillen gehe es ihr nicht. „Landesmeisterin bin ich natürlich trotzdem gerne geworden“, fügt die Trainerin lachend hinzu.
Man merkt, dass die Ingeln-Oesselserin für ihren Sport brennt. „Korbball ist einfach ein cooler Sport“, findet die 58-Jährige. „Dadurch, dass man nicht prellen darf, bin ich viel mehr auf meine Mitspieler angewiesen als beim Handball oder Basketball. Das fördert den Mannschaftsgedanken. Ich halte Mannschaftssport bei der Entwicklung der sozialen Kompetenz für sehr wichtig.“
Zum Korbball kam Sabine Hillbrecht 1979. „Der Bau der Sporthalle im Jahr 1974 eröffnete dem TSV die Möglichkeit, zusätzlich zum Fußball neue Abteilungen zu gründen“, blickt die Ehrenamtliche zurück. „Die Eltern mussten ihre Kinder nun nicht mehr irgendwo anders zum Training hinfahren. So bin ich auch dazugekommen.“
Zunächst war Hillbrecht als Spielerin dabei, seit 1986 auch als Trainerin. „Die erfahreneren Jugendlichen übernehmen oft das Training für die Kinder. So war es auch bei mir“, berichtet sie. „Von den Jüngeren bis zu den Damen habe ich schon alles trainiert.“ Beim TSV ist die Sparte sehr erfolgreich. „In Ingeln-Oesselse spielt quasi jedes Mädchen irgendwann mal Korbball. Wir haben mittlerweile rund 150 Mitglieder und sind die größte Korbball-Abteilung in Niedersachsen.“
Schon als Jugendliche ließ sich Sabine Hillbrecht zur Schiedsrichterin ausbilden, seit 1988 hat sie auch eine Lizenz als Übungsleiterin. Als Trainerin gewann sie unter anderem die Landesmeisterschaften und war bei den Deutschen Meisterschaften dabei.
Seit Mitte der 1990er-Jahre engagiert sich Hillbrecht beim Niedersächsischen Turner-Bund (NTB) und ist im Korbballbezirk Hannover für den Wettkampfbetrieb zuständig. Der Bereich „Turnspiele“, mit dem der NTB Sportarten wie Korb-, Faust- und Prellball an Schulen und in Vereinen wieder populärer machen will, liegt seit 2004 ebenfalls in ihrer Verantwortung. Auch engagiert sie sich im Korbball-Lehrstab Niedersachsen.
Über den Sport unterstützt Hillbrecht Geflüchtete: Zusammen mit anderen Helferinnen und Helfern organisierte sie ab 2015 eine Kleiderkammer im Heim an der Rotdornallee. „Viele Geflüchtete hatten nichts, und der Winter stand vor der Tür.“ Also habe sie mit dem Netzwerk für Flüchtlinge in Ingeln-Oesselse Kleider gesammelt, sortiert und zweimal pro Woche an Geflüchtete ausgegeben. Zudem übernahm sie die Einzelunterstützung für zwei Familien.
Quellenangabe: Laatzen/Sarstedt vom 13.06.2024, Seite 1