Landeslehrgang 2021 "Melle Grönegau"
Nachdem im letzten Jahr wegen Corona kein Landeslehrgang Wandern wie geplant stattfinden konnte, war es jetzt möglich, vom 06. bis 08. August 2021 einen entsprechenden Landeslehrgang in Melle durchzuführen. Mit acht Teilnehmern und Teilnehmerinnen konnte er in der Landesturnschule in Melle unter Einhalten strenger Hygienevorschriften stattfinden.
Am Freitagabend referierte Heinz-Helmut über die drei Begriffe: MEL – Grönegau und Grönenburg. Grönegau (auch Graingau) ist die historische Gemarkungsbezeichnung für einen der zahlreichen, bis heute überlieferten sächsischen Gaue. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Gebiet 852. Im Laufe der Jahrhunderte kam es immer wieder zu Grenzverschiebungen. Die Ausdehnung des Amtes Grönenberg ist ab 1825 identisch mit der des späteren Landkreises Melle und schließlich ab 1972 der der Stadt Melle. Mit 254 km² ist die Stadt Melle, die sich aus acht Stadtteilen zusammensetzt, flächenmäßig die drittgrößte in Niedersachsen nach Neustadt am Rübenberge und Walsrode.
Auf dem historisch interessanten Gelände um den Grönenberg – hier stand im Mittelalter eine Burg, die Jahrhunderte hindurch Mittelpunkt der Kämpfe zwischen Ravensburg und Osnabrück war – planten der Landkreis und die Stadt Melle nach dem Zweiten Weltkrieg einen Grönenberger Bauernhof mit alten Fachwerkbauten. Hier ist ab 1956 die Landesturnschule in historischen, aus der Umgebung umgesetzten Bauernhäusern beheimatet.
Von der mittelalterlichen Grönenburg ist nur noch der Erdhügel mit dem im 20. Jahrhundert errichteten Kriegerdenkmal zu sehen.
Nach einer theoretischen Wiederholung zum Thema Karte und Kompass mit Koordinatenbestimmung ging es am Samstag mit Uwe und Ursel in die Praxis. Die Teilnehmer erhielten die Aufgabe, nach entsprechenden Vorgaben die Gruppe zu führen. Der Weg verlief über die Hochzeitsallee nach Norden, unter der Bahnlinie hindurch zum Meller Balkon, weiter über den Sonnenweg bis zur Hütte am Parkplatz Weberhaus. Hier konnte der Regenguss in aller Ruhe abgewartet werden. Weiter ging es dann entlang des Zwickenbachs, wo sich der naturbelassene Weg über Baumwurzeln und zahlreichen Holzbrücken schlängelt. Über breitere Wege wurde schließlich der Ottoturm erreicht, von dem sich eine herrliche Weitsicht bot.
Nach dem Abendessen erzählte Ursel den Wanderfreunden noch einiges über das von Tina Pfitzner initiierte Projekt 3000 Schritte, das unter anderen in Wunstorf umgesetzt wurde.
Am Sonntagvormittag bildete die Fahrt zur Bifurkation den Abschluss dieses Wochenendes. Über die Kneippanlage mit Fuß- und Armbecken, verschiedenen Sportgeräten für Erwachsene und der Grillhütte ging es zu der Stelle, an der sich die Else von der Hase trennt. Mit vielen interessanten Schautafeln, Modellen und Hinweisen zur Ökologie dieses Landschaftsstriches wurde in der Praxis das zuvor im Hörsaal theoretisch vorbereitete Wissen vertieft.
Es war ein interessantes Wochenende, an dem auch unterwegs und an den Abenden viel Zeit zum persönlichen Erfahrungsaustausch blieb. Übereinstimmend wurde das persönliche Zusammensein den in den letzten Monaten nur per elektronischer Medien mögliche Lernen vorgezogen.