Ole Hennseler überzeugt bei der EM

Nach der WM in den Sprintdisziplinen in Edinburgh stand der zweite internationale OL-Höhepunkt an, die Europameisterschaften in den Walddisziplinen in der Nähe der ungarischen Stadt Tatabanya, ca. 50 km westlich von Budapest. Zum 13köpfigen deutschen Team gehörten auch wieder die beiden Seesener Birte Friedrichs und Ole Hennseler, von denen vor allem Letzterer mit starken Leistungen überzeugte. Als Laufgebiet hatten die ungarischen Organisatoren einen Höhenzug mit steil abfallenden felsigen Hängen ausgewählt, in denen die Routenwahlen gut überlegt sein mussten. Zudem mussten bei Temperaturen zwischen 30 und 35 Grad Celsius und nachmittäglichen Gewittern, die die Hänge rutschig machten, reichlich Höhenmeter bewältigt werden.

Über die Mitteldistanz überstand Birte Friedrichs trotz guter Leistung die Qualifikation nicht, aus dem deutschen Team qualifizierten sich nur Hanna Müller und Ole Hennseler für das Finale. Dort gelang Ole Hennseler auf der 5,1 km langen und mit knapp 400 Höhenmetern gespickten Strecke bis auf zwei ganz kleine Unsauberkeiten ein perfekter Lauf, der mit einem fantastischen 22. Platz (ebenso wie Hanna Müller) belohnt wurde, eine für deutsche Verhältnisse großartige Leistung. Auf einen Start über die Langdistanz verzichtete er dann aber wegen einer eitrigen Entzündung am Fuß im Hinblick auf den Staffellauf. Birte Friedrichs gelang auf der hammerharten Strecke ein solider Lauf, es mangelte allein wieder ein wenig am Tempo, um sich weiter vorn zu platzieren. Als gute 62. war sie dennoch beste deutsche Läuferin.

In den Staffeln wurden beide Seesener als Schlussläufer der ersten Teams eingesetzt. Bei den Herren ging die Taktik, möglichst lange vorn dran zu bleiben, auf und Ole Hennseler befand sich in einer Verfolgergruppe hinter den Führenden. In dieser leistete Ole Hennseler viel Führungsarbeit und entschied sich bei einer längeren Postenverbindung für eine andere Route als seine Konkurrenten. Diese erwies sich als die bessere Variante, sodass er die restliche Strecke mit einer halben Minute Vorsprung auf seine Konkurrenten in Angriff nahm und diese Position nicht mehr hergab. Ein toller achter Platz war der verdiente Lohn. Das Damenrennen lief nicht ganz so gut, von Anfang an befand man sich auf Rang 13. Birte Friedrichs hatte gegen die starken Schlussläuferinnen der Staffeln vor ihr keine Chance, hielt aber bei einsetzendem Gewitter und heftigem Regen ebenfalls diesen Platz.

Detlev Friedrichs

Offizielle Kooperationspartner des NTB

  • Folge uns auch auf:

#sportVEREINtuns