Ein Jahr nach dem Auftakt zur Offensive Kinderturnen 2017 in Berlin, ziehen der Deutsche Turner-Bund (DTB) mit Schirmherrin Dr. Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) eine positive Bilanz der Initiative. 547 Vereine, darunter über 100 aus Niedersachsen, beteiligten sich am Tag des Kinderturnens (09. bis 11. November).
Die Schirmherrin der Offensive Kinderturnen Dr. Franziska Giffey Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: „Mit Sport und Bewegung werden Grundlagen gelegt, damit Kinder sich gut entwickeln können. Die Offensive Kinderturnen hat dazu ein exzellentes Konzept mit tollen Aktionen. Gerne habe ich dafür die Schirmherrschaft übernommen. Im Bundesfamilienministerium unterstützen wir das Anliegen beispielsweise mit dem Gute-Kita-Gesetz, das im September vom Bundeskabinett verabschiedet wurde. Darin ist ,Gesundes Aufwachsen‘ mit Sport und Bewegung ein zentraler Baustein für mehr Qualität in der Kindertagesbetreuung. Und auch hierbei sind für eine qualitativ hochwertige Umsetzung in den Kitas kompetente Partner wie der DTB mit der Offensive Kinderturnen unentbehrlich.“
DTB-Präsident Dr. Alfons Hölzl nannte bei einem Pressegespräch im Rahmen des zweiten bundesweiten Tags des Kinderturnens in Frankfurt/Main beeindruckende Zahlen: „Mehr als 130.000 Kinder sind im Rahmen der Aktion im wahrsten Sinne des Wortes in Bewegung gekommen, vorgenommen hatten wir uns 100.000.“ Der DTB und die Deutsche Turnerjugend (DTJ) mit den Landesturnverbänden und -jugenden wollen mit der Offensive Kinderturnen möglichst viele Kinder für Bewegungsangebote begeistern und damit sowohl ihre motorische Entwicklung als auch ihre sozialen Kompetenzen fördern. Diesem Anspruch sei man übers Jahr mit hunderten Angeboten der Mitgliedsvereine, darunter zahlreiche neu geschaffene, gefolgt. Allein am diesjährigen bundesweiten Tag des Kinderturnens beteiligen sich 547 Vereine und erwarten heute und morgen ca. 40.000 Kinder. Die Veranstalter erhoffen sich ähnliche Ergebnisse wie im Jahr 2017, als es bei einigen der 350 beteiligten Vereine im Anschluss bis zu 200 neue Anmeldungen fürs Kinderturnen gab.
„Die Zahlen zeigen, dass wir mit unserer Offensive auf dem richtigen Weg sind“, so. Dr. Hölzl. „Gleichwohl sehen wir nach wie vor Defizite in der Motorik der Vorschulkinder und große Unterschiede in den Zugangsmöglichkeiten zu Bewegungsangeboten für Kinder bzw. Familien mit kleinen Kindern. Wir können mit unserer Power als zweitgrößter Sportfachverband und mit unseren vielfältigen Kinderturninhalten in den 20.000 Turnvereinen unsere Kompetenzen einbringen und vieles anschieben. Jedoch ist es ein gesamtgesellschaftliches Anliegen, Kinder in Bewegung zu bringen und auch Kindern mit erschwertem Zugang zu Sport und Bewegung eine Teilnahme zu ermöglichen. Deshalb richten wir unseren Appell an die Politik, größtmögliche Unterstützung zu leisten, um durch adäquate Bewegungsangebote und einer entsprechenden Infrastruktur vor allem in dieser Altersgruppe späteren Defiziten vorbeugen zu können.“
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unterstützt die Offensive Kinderturnen im Rahmen ihrer Mitmach-Initiative „Kinder stark machen“ zur frühen Suchtvorbeugung. Die BZgA kooperiert seit vielen Jahren mit dem Deutschen Turner-Bund und der Deutschen Turnerjugend. Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, stellt die Bedeutung der Zusammenarbeit heraus: „Bewegung in Spiel und Sport ist wichtig für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Im Kindesalter wird der Grundstein für Freude an Bewegung gelegt. In Turnvereinen können sich Kinder spielerisch ausprobieren und sportliche Aktivität, insbesondere in Gruppen, fördert die kognitive und soziale Entwicklung von Kindern. Im Verein entwickeln Kinder soziale Kompetenzen wie Selbstvertrauen, Team-, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit. All das sind wichtige Voraussetzungen, um Kinder zu starken Persönlichkeiten reifen zu lassen, die später zu Suchtmitteln wie Alkohol und Tabak ‚Nein‘ sagen können. Deshalb unterstützt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit ‚Kinder stark machen‘, der Mitmach-Aktion zur frühen Suchtvorbeugung, die Offensive Kinderturnen, denn Gesundheitsförderung und Prävention ist eine Gemeinschaftsaufgabe.“ Für alle Turnvereine, die in der frühen Suchtvorbeugung unter dem Motto „Kinder stark machen“ aktiv werden möchten, stellt die BZgA ein kostenloses Serviceangebot zur Verfügung, das auch für den Tag des Kinderturnens genutzt werden kann. Zur Verstetigung des Themas bietet die BZgA gemeinsam mit der Deutschen Turnerjugend Schulungen für Übungsleiterinnen und Übungsleiter an.
Ein großes Anliegen der Offensive Kinderturnen ist es, jedem Kind, unabhängig von seinem Alter, seinem Geschlecht, seiner Herkunft, mit oder ohne Behinderung, die Möglichkeit auf ausreichend Bewegung zu bieten. „Auf dem Weg zu diesem Ziel sind wir ein gutes Stück vorangekommen“, sagt Kerstin Holze, Vorsitzende der Deutschen Turnerjugend. „Dafür steht auf der Bundesebene zum Beispiel die Kooperationsvereinbarung mit Special Olympics Deutschland, die Kindern mit geistiger Behinderung den Zugang zu regelmäßiger Bewegung – möglichst gemeinsam mit nichtbehinderten Kindern - erleichtern soll. In den Landesturnverbänden und in den Vereinen gibt es viele Initiativen wie bei der SG Nied, die das Kinderturnen als ,Sammelbecken‘ für den Nachwuchs jegliches Alters und vieler Nationen etabliert hat. Dabei hat unsere Purzelbaum-Aktion 2018 bundesweit vielen Kindern den Zugang erleichtert und die Offensive Kinderturnen auf eine sehr fröhliche Art vorangebracht!“
Weitere Informationen zur Offensive Kinderturnen mit allen Austragungsorten und Inhalten zum Kinderturn-Abzeichen unter
Informationen zur Mitmach-Initiative „Kinder stark machen“ unter
Foto (Copyright: picture alliance/ Jan Haas): Gesprächsteilnehmer mit Kindern aus dem Kinderturnen. Letzte Reihe mit Singa Gätgens, Johannes B. Kerner, Jan Holze, Peter Lang, Dr. Alfons Hölzl und Kerstin Holze (v.l.)